Schleudersegeln oder F3K-Fliegen

Schleudersegeln

oder F3K-Fliegen

Diese Exoten Sparte wird bei uns unter anderem von Walther Bednarz gelebt.

Die Flugzeuge werden durch folgende Parameter bestimmt :

Hightech Werkstoff – Design-vollendet – Höchstleistung

Diese Modellflugart zeigt markanterweise die direkte Verbindung von Modellflug und Sport und reflektiert durchaus auch die sportlichen Höchstleistungen, die erbracht werden müssen. Derjenige, der sie betreibt, kennt auch die Erfahrungen wie z.B. Muskelkater nach einem erfolgreichen Event.

Da gerade diese Art des Modellfliegens sich eignet, überall (natürlich nur, wo rechtlich erlaubt) ausgeübt zu werden, ohne auf Modellflugplätze angewiesen zu sein, oder aber auch nur mal den netten Abend mit Freunden ausklingen zu lassen, hier einige Erläuterungen zu der recht neuen Modellflugsparte.

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F3K – Wie funktioniert das ?

Erstmals 1999 wurde ein ferngesteuertes Modell am Tragflächenende gepackt und in die Luft geschleudert, um Thermik, bzw. aufsteigende Luft abzugreifen, damit die Landung möglichst lange hinausgezögert werden kann. Davor wurden diese Handlaunchglider noch mit dem Speerwurf nach oben befördert. Mit dem Schleuderstart waren die Wurfhöhen nun mehr als doppelt so hoch, wie noch zu Zeiten des „Javelin“ (Speerwurfs).

Ob der erste Schleuderstart nun von den Deutschen oder den Amerikanern durchgeführt wurde bleibt bis heute strittig, aber der Freundeskreis dieser Modellflugsportklasse ist mittlerweile weltweit vertreten. So auch bei uns und die Zahl steigt, da es echter Sport ist.

Neben Bayerischen -, Deutschen -, Europameisterschaften gibt es seit 2011 auch eine Weltmeisterschaft in der Klasse F3K.

Deutschland wurde 2017 Mannschaftsweltmeister bei der Weltmeisterschaft in der Ukraine und 2019 gewann Henry Sander, ebenfalls ein Deutscher, die Weltmeisterschaft in der Einzelwertung in Ungarn.

Diese Klasse wird auch  DLG  (DiskusLaunchGlider)genannt, weil der Start wie beim Diskuswerfen erfolgt oder HLG  für HandLaunchGlider. Beides meint aber die gleiche Disziplin.

Die Modelle, heute vorwiegend aus Kohle (Fläche meist mit Rohacellkern) oder Glasfaser oder kombiniert dürfen maximal nur 1,50 Meter Spannweite haben und nicht über 600 Gramm schwer  sein, bzw. aufballastiert werden. Ansonsten gibt es noch weitere Vorschriften, wie der Nasen-Radius des Modells, der zu jeder Seite  kleiner 5mm sein muss.

Natürlich versucht man,  sein Modell so leicht wie möglich zu bauen.

Aufballastieren kann man immer noch um ein schneller fliegendes Modell zu bekommen. Das geschieht mit Bleizugaben im Schwerpunkt.

Das Minimalgewicht  liegt momentan  unter 160 Gramm für ein abflugfertiges Modell mit 1,49 cm Spannweite.

Die meisten Wettbewerbs-Modell liegen bei ca. 190 –270 Gramm. Begonnen hat man mit >300 Gramm, weil sich Bautechnik und Materialien erst entwickeln mussten. Bei extrem starken Wind wird aber auch mal auf 350 g und mehr aufballastiert, um besser gegen den Wind und damit zum Startplatz zurück fliegen zu können.

Einiges zur Starttechnik :

Durch die Drehbewegung  bzw. Fliehkraft entstehen am Modell Massekräfte von bis zu 15 kg.

Das Modell verläßt die Hand mit einer Geschwindigkeit von ca. 100 bis 120 km/h.

 Und dadurch werden standardmäßig Wurfhöhen von 50 – 65 Meter erreicht, bei den Profis sind es 65 bis 90 Meter, es wurden auch schon höhere Werte protokolliert. So liegt der Weltrekord, bei 100 m.

Gemessen wird dies mit kleinen Höhenloggern, die man beim Training einsetzt. Im Wettbewerb Ist ein Vario aber nicht zugelassen.

Heutige Modelle heißen:   ConceptCX5, NXT, Snipe 2, NRJ, Whirli, Lola, Fireblade, Flitzebogen 1 und Flitz 2.

Die Leistungsstärksten sind in der Regel damit auch die Marktführer. Sie werden vorwiegend in Osteuropa oder in China hergestellt; einst gab es aber auch deutsche Hersteller, die zeitweise ganz vorne mitspielten  z.B. der  Salpeter  oder der Stobel V1 bis V3.

Der Preis für diese kleinen Wurffliegen: 600 – 1000 €. Dafür bekommt man schon ein richtiges schönes Motormodell.

Wettbewerbe werden in verschiedene Aufgaben eingeteilt, deren Rahmenzeit immer 10 Minuten betragen. So kommen keine langen Wartezeiten auf. 

Pilot und Helfer (Zeitnehmer) wechseln sich immer ab und bei jeder neuen Aufgabe werden die Teilnehmer neu ausgelost.

So ein Wettbewerbstag  dauert dann so ca. 5 bis 6 Stunden.

Die Aufgaben: Spekulieren, Pokern, Steigern erklären sich von selbst.

4,3,2,1 oder umgekehrt 1,2,3,4 (Big Leader) ist schon etwas für die Profis.

Hier gilt es, zwischen den Flügen so schnell wie möglich wieder in die Luft zu kommen. Bodenzeiten von unter 3 Sekunden sind da schon ein guter Wert. Die DLGs werden dazu am besten gleich wieder am Tragflächenende mit dem Wurfblade aus der Luft gegriffen und möglichst schnell wieder gestartet.

 Ein Wettbewerb muss mindestens 6 Aufgaben bzw. Durchgänge haben, um einen Streicher zu bekommen. Das heißt jeder Teilnehmer kann seinen schlechtesten Task streichen (was dazu führt, dass das Feld enger zusammenrückt).

Am interessantesten ist wohl das All-Up, wenn eine komplette Gruppe mit bis zu 20 Teilnehmern gleichzeitig startet. Ziel ist es nun mindestens drei Minuten zu fliegen und das kann je nach Wetterbedingungen richtig schwer sein.

Am besten, ihr probiert das selber mal aus.

Weiterführende Informationen zum F3K findet man auf folgenden Internetseiten:

https://www.daec.de/sportarten/modellflug/leistungssport/f3-fernlenkflug/f3-segelflugmodelle/f3k/

http://www.rc-network.de/forum/forumdisplay.php/173-Hand-Launch-Glider